Kampagnenrückblick 2009

zurück zur Übersicht

 

Prunksitzung

Närrische Zeitreise begeistert das Publikum

Mit Vollgas düsten die Lämerscher Wasserhinkelfasenachter bei ihrer Premierensitzung durch die Zeit und legten in verschiedenen Epochen einen Stopp ein. Die Sitzungspräsidenten Michael Huber und Patrick Schardt führten durch die fast sechsstündige Show, die mit vielen Höhepunkten gespickt war. Das Publikum in der ausverkauften Halle ging gut mit und war von der Narrenschau mit über 200 Akteuren restlos begeistert.

Nach dem Einzug der TGV-Garden, des Elferrates und des Prinzenpaares versprachen Prinzessin Angelika II und Prinz Holger I „Mit Power, Tanz und Büttenreden, soll diese Halle richtig beben“.

Den ersten Gardetanz absolvierten die Sternschnuppen, trainiert von Ina Weiller.

Kein Problem hatte Laura Ochsenreither als Eisbrecher in der Bütt dank ihres Fasenachtsgens. Sie erinnerte an legendäre närrische Aktionen ihrer Großeltern und ihrer Mutter, nur der Vater ist noch nicht angesteckt.

Die Dancing Girls zeigten auf ein Abba-Medley einen schmissigen Gardetanz, einstudiert von Ina Weiller.

ganzen Artikel lesen ...

Als Ehrengäste wurden der Ortsbürgermeister von Neupotz und Leimersheim, Emil Heid und Matthias Schardt, die Oberhexen Marlis Schunke und Edith Dörzapf sowie der Ehrenvorsitzende des Faschingsausschusses Friedrich Dörrler begrüßt. Heid sagte, er sei froh so eine liebe Nachbargemeinde zu haben, Dörrler freute sich über die ungebrochene Anziehungskraft der ehrenamtlich aufgezogenen Fasenacht.

Für die, die es bis dahin noch nicht bemerkt hatten, besang das kesse Schürzenballett der KFD nach ihrem Tanz, wie goldig und flott sie sind. Die reiferen Gardemädels wurden von Ulrike Ochsenreither trainiert.

Bei den Stimmungsrunden sorgte der Musikverein mit dem Kapellmeister Matthias Wolf dafür, dass das Sitzfleisch des Publikums nicht überstrapaziert wurde.

Ein musikalisches und tänzerisches Tutti Frutti steuerten die „süßen Früchtchen“ der Kindertrachtengruppe bei, einstudiert von Nadine Drafz und Christin Dörrler.

Die Nachwuchsbüttenrednerin Katharina Dannenmaier wunderte sich als Kind aus der Zukunft über den Ehrgeiz der Eltern bei der Verplanung der Freizeit ihrer Sprösslinge.

Wahre Lachsalven ernteten die Messdiener mit ihrer Prunksitzung in der Prunksitzung. Sie warteten mit dem ersten schwarzen (Sitzungs-)Präsidenten sowie Gardetanz, Prinzenpaar, Bänkelsänger und Büttenredner auf. In der Bütt bemängelte Christian Gebhart, dass das WUB vergammelt und für die Jungen kein Cent da sei, während auf dem Friedhof gegenüber tausende Euro investiert werden. Die Messdiener rissen die Zuschauer zu stehenden Ovationen von den Stühlen.

Es folgte ein Gardetanz von Dance Attack, einstudiert von Stephanie Leibel und Jaqueline Ochsenreither. Sie erfreuten später noch mit der tänzerischen Umsetzung des „Highschool Musicals“.

Die Rheidammdippler Eric und Harald Schweizer decken mit dem Kriminaltango Machenschaften in der Muckibude des TGV auf und beschreiben „ohne Höschen und ohne Hemd“ die Situation am Baggersee.

Ortsgeschichte witzig umgesetzt haben Patrick und die Germanen. Sie stellten in ihrem Showbeitrag die Besiedlung von Leitmarsheim nach. Der Franke Leitmar und seine schräge Familie lassen sich in der Rheinniederung nieder obwohl oder weil sie der ersten Panzertaube und einem Gelbfüßler begegnen.

Die Sängergruppe von Musikverein und Männergesangverein hat kleine Pannen des Festjahres vieler örtlicher Vereine musikalisch-humoristisch aufbereitet, darunter eine Taxifahrt nach dem Feuerwehrfest und das Fahnenangebot der Gemeinde zu einem Zeitpunkt, als die meisten Jubiläen schon gefeiert waren.

Die Tanzgruppe des Faschingsausschusses drehte unter der Leitung von Sabine Wettstein das Rad der Zeit bis zu den Neandertalern zurück.

Dagegen stand der Bänkelsänger mit beiden Beinen fest in der Gegenwart. Zum Bau des Waschplatzes an der Mühle fragte er allerdings, ob alles wieder so werden soll wie früher.

Wie Puppen am Seil tanzte die Prinzengarde, sie verselbständigten sich aber dann zu moderneren Rhythmen. Mit ihrem ebenfalls von Silke Kloppholz einstudierten Gardetanz waren sie zuvor schon präsent.

Als „verdrickelder Obschtbääm“, der das aufgeschüttete Kuhardter Erdreich auf seiner Streuobstwiese nicht verträgt, stand das Büttenass Matthias Schardt auf der Bühne. Er nahm den Holznotstand, den Moderatorenwettstreit beim Jubiläumskonzert der musischen Vereine aufs Korn, gewann dem Narrenausflug zum Oktoberfest eine pikante Note ab und hat eine elegante Lösung für den Landratswahlkampf parat. Schardts Auftritt wurde mit einer Rakete honoriert, ohne Zugabe durfte er die Bühne nicht verlassen.

Zum Tanz der Trachtengruppe (Leitung Melanie Ochsenreither und Dorkas Winter) zogen römische Legionäre in Tunika und Rüstung, gefolgt von ihren grazilen Frauen am Rhein auf.

Zum Finale der hervorragenden Premierensitzung wurden die Akteure vor dem von Alois Huber gestalteten Bühnenbild vom Publikum gefeiert. (zir)

 

Krönungsball

Engagierte Vereinsvorsitzende auf dem Prinzenthron

Angelika Geiger und Holger Gebhart sind das neue Prinzenpaar der Lämerscher Wasserhinkelfasenachter. Sie wurden beim Krönungsball am Samstag in einer sehenswerten Zeremonie inthronisiert. Passend zum Motto „Das Wasserhinkel reist durch die Zeit, durch Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit“, ist das Prinzenpaar einer Zeitmaschine entsprungen.

Die Hoheiten sind beide im Leimersheimer Vereinsleben engagiert. Prinzessin Angelika II. ist die Vorsitzende des Förderkreises für Heimat- und Brauchtumspflege und ist seit vielen Jahren bei der Fasenacht aktiv, sei es als Büttenrednerin, mit dem Förderkreis als Ballveranstalter und beim Nähen von Kostümen für die beiden Tanzgruppen des Förderkreises.

Prinz Holger I. wohnt erst seit kurzer Zeit in Leimersheim, führt aber schon seit Jahren den Ski & Snowboard Club Leimersheim. Sitzungspräsident Michael Huber sagte in seiner Vorstellung, Gebhart sei bekannt und berüchtigt in allen Après-Ski-Hütten der Alpen. Er könne aber nicht nur feiern, sondern auch tatkräftig anpacken. Beide Unterstützen den Kulturkreis mit hohem persönlichen Engagement.

In ihrer Thronrede bezeichneten es die Tollitäten als Ehre, die närrische Kampagne als Prinzenpaar zu erleben.

Der Prototyp der Zeitmaschine offenbarte einige Schwächen, denn bevor ihr das echte Prinzenpaar entsteigen konnte, wurde die Crew des Raumschiff Enterprise, ein Neandertaler-Paar, der Maisbauer, der keine Frau sucht und ein Paar aus der Römerzeit in die Halle katapultiert. Zur Landung von Angelika II. und Holger I. wurde ein Saalfeuerwerk abgebrannt und das Publikum der sehr gut besuchten Veranstaltung empfing das Prinzenpaar mit stehenden Ovationen.

Die Krönungszeremonie wurde von den Sitzungspräsidenten Michael Huber und Patrick Schardt moderiert. Die befreundeten Narren der Hördter Fasenacht mit Benserobber Ingo und Sitzungspräsident Georg Serr gratulierten dem frisch gebackenen Prinzenpaar.

Zur Unterhaltung der Besucher und zu Ehren des Prinzenpaares tanzten die Garden „Dance Attack“ unter der Leitung von Stephanie Leibel und die Prinzengarde unter der Regie von Silke Kloppholz.

Weitere Showbeiträge boten die Sambaformation der Tanzschule Buttweiler und „Fire & Fun“ mit ihrer Licht- und Feuerdarbietung.

Für ein rundes Ballerlebnis sorgte das Duo „Wolfgang & Harry“. (zir)

 

Rathaussturm

"Heit owend wollen mir die Macht ergreife und die Politiker aus dem Rathaus schmeiße", kündigte der Sitzungspräsident Michael Huber an, bevor die Wasserhinkelfasenachter am 13. November 2009 das Rathaus im Sturm nahmen.

Zu den Klängen des Musikvereins waren drei Garden des Turn- und Gymnastikvereins und der Elferrat vor das Rathaus gezogen, um es Ortsbürgermeister Matthias Schardt streitig zu machen. Viele Zuschauer betrachteten sich das Spektakel und nahmen die Pointen der Reden, die Tänze der Garden und die Stimmungsmusik der Musikkapelle unter der Leitung von Matthias Wolf mit viel Beifall auf. Huber stimmte das Publikum auf die bevorstehende fünfte Jahreszeit ein und verkündete das Motto der Kampagne: "Das Wasserhinkel gibt bekannt, Las Vegas: Traum- und Glitzerland".

Ihre Gardetänze führten die Sternschnuppen und die Dancing Girls auf, beide unter der Leitung von Ina Weiller. Michael Huber entband mit launigen Worten das Prinzenpaar der Kampagne 2009 ihren hoheitlichen Pflichten. Angelika Geiger und Holger Gebhart bedankten sich in gereimten Worten bei allen, die zum Gelingen "ihrer" Kampagne beigetragen haben. In Reimform kündigte Huber die Besetzung des Rathauses an. In seiner Rede nannte Ortsbürgermeister Matthias Schardt vier Gründe, warum die Fasenacht diesmal ausfällt. Ein Grund ist, dass die Gemeinde kein Geld hat und sich auf ihre Kernaufgaben beschränken muss. Sie braucht das Geld, um Waschplätze an den Bächen zu bauen. Wenn dort ein Mal im Monat der Schluckspechtstammtisch feiert, ist Fasenacht genug.

Die weiteren drei humoristisch aufbereiten Gründe sind ein Verkauf der Freizeithalle an einen griechischen Großgastronomen, die Schweinegrippe, die Abwesenheit Schardts wie am 11. November 2009, weswegen auch der Rathaussturm um zwei Tage verschoben wurde.

Zu guter Letzt übergab Schardt den Rathausschlüssel an Michael Huber. Nach der erfolgreichen Rathausstürmung feierten die Fasenachter in der Scheune des Fischerhauses eine rauschende Party. (zir)