Kampagnenrückblick 2016

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Prunksitzung

Bühnenneulinge überzeugen bei den Wasserhinkel

Bei ihrer Premierensitzung brannten die Lämerscher Wasserhinkelfasenachter ein fünfeinhalbstündiges närrisches Spektakel ab. Neben vielen bewährten Fasenachtern standen einige Neulinge auf der Bühne, die das Publikum im ausverkauften Haus im Sturm nahmen. Die Sitzungspräsidenten Michael Huber und Patrick Schardt führten in Hochform durch das abwechslungsreiche Programm.

In der Manier von Dieter Thomas Heck hieß Felix Schuster das Publikum zur Schlagerparade willkommen. Mit dem Einzug der Garden, des Elferrats und dem Prinzenpaar Christian II. und Claudia I. füllte sich die Bühne. Das Prinzenpaar freute sich, nach der Tournee durch die Verbandsgemeinde endlich ein Heimspiel zu haben. Den Auftakt im Programm machten traditionell die Sternschnuppen, die von Klara Mika trainiert werden. In den vergangenen Jahren in Tanzbeiträgen aktiv, wagten sich die Jugendlichen Anna Wolf und Maximilian Huber nun auch in die Bütt. Sie glossierten den ewigen Streit der männlichen Bastion der Messdiener und den Bemühungen der BuFis (Bunten Fische), diese zu stürmen. Beeindruckend, wie locker und lässig sie ihren Auftritt gemeistert haben.

Auf ein Medley von Village People präsentierten die Dancing Girls ihren Gardetanz, der von Ina Weiller und Nicole Haas einstudiert wurde. Der erste Beitrag, bei dem das Motto „Mit Herz und Hand ins Schlagerland“ durchkam, kam von den Frauen der KFD. Sie haben das Lieder der Schlümpfe umgetextet. Man habe eine hübsche Prinzessin mit schönem Kleid und Haar, der Prinz sei stattlich und keck, babbelt dir die Ohre weg“, sangen sie. In ihrer musikalischen Werbung für die Frauenfasenacht frotzelten sie, solche Schnarchnasen wie den Elferrat nicht zu brauchen.

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Eine mystische Trommelshow mit vielen Lichteffekten boten Dennis Schwab und Pierre Weber. Sie rissen das Publikum nicht nur mit ihren Morphsuits und heißen Rhythmen mit. Ihre Jukebox hatte aber auch mottogemäß einige Schlager parat und die musikalischen Könner überzeugten auch als Bewegungstalente und Einheizer. Sie brachten dabei besonders das weibliche Publikum zum johlen. Einen echten Coup landeten die Messdiener mit ihrem Volksfest des Schlagers, in dem sie viel Prominenz auflaufen ließen. Mit Helene Fischer und Florian Silbereisen als Gastgeber, ein Fernsehballett, das die Zuschauer wirklich mitreißt und eine kleine Büttenrede hatten sie in ihrem Beitrag, in dem sie unter anderem das Industriegebiet aufs Korn nahmen. Blatter und Platini ließen sie wissen, dass sie in Leimersheim eine WM ausrichten wollen. Die geforderten 30 Milliarden wären kein Problem, wohl aber die zwei Fußballstars des FCL. Ein genialer Schachzug war, die erste Stimmungsrunde in die Nummer der Messdiener zu integrieren, die es spielend fertig brachten, den Elferrat mehr denn je in Bewegung zu bringen. Musikalisch sorgte die Sitzungskapelle unter der Leitung von Horst Kuhn nicht nur bei den Stimmungsrunden für den guten Ton. Artisten, Clowns und selbst eine Raubtiernummer nebst eines furiosen Finales waren die Zutaten des Zirkus, getanzt von der Kindertrachtengruppe, einstudiert unter der Regie von Nadine Drafz. Dem König von Lämersche entgeht nichts im Ort. Er beschreibt, sein Herrschaftsbereich „hört im Westen am Kuhrder Buckel off, awwer do wemmer jo a gar nit noff“. Dem König Roland Ziemer gefällt die Rülzheimer Alla-hopp-Anlage nicht und bietet ihr mit einem Freizeitpark zwischen Leimersheim und Rülzheim Paroli. Vom Kerweumzug glossierte er das zeitlich knappe Erscheinen der Feuerwehr und dass der Kerwekranz auf Halbmast stecken geblieben ist. Nach dem zackigen Gardetanz der Prinzengarde (Leitung: Klara Mika) gönnten sich die Wasserhinkelfasenachter eine Pause.

Als Reminiszenz an das Motto startete das Fischbelcores, bisher bekannt als Sängergruppe des Gesangs- und Musikvereins, mit einem Medley von Schlagern in die zweite Hälfte. Pointiert lobten sie sie Arbeit engagierter Leute, die sich von Schaflern oder Gaffern nicht beirren lassen. Sie prangerten unter anderem an, dass Helfer für Flüchtlinge einen digitalen Durchfall abbekommen würden. Köstlich war die deutlich mit „Vorsicht Satire“ bezeichnete Darstellung der Servicewüste Deutschland: Darin lässt die Fleischwurstfachverkäuferin kurz vor Geschäftsschluss den Kunden mit „Ich hab d’Maschin scho putzt“, abblitzen, das die Sänger auch auf eine andere Begebenheit übertrugen. Mit einer musikalischen Formalausbildung begeisterte die Große Showtanzgruppe des Turn- und Gymnastikvereins unter dem Titel „Military HipHop“. Die Trainerin Sarah Geiger ließ nicht nur die jungen Damen zackig tanzen, auch einige junge Männer sind in ihrer Truppe aktiv. Auch bei dieser Nummer zeigte sich, dass die Zuschauerinnen begeisterungsfreudiger waren, denn bei den Soloparts der Tänzer stieg das Stimmungsbarometer deutlicher an. Bei dieser Formation tanzte auch die aktuelle Prinzessin Claudia Deubig mit.

Als Friseuse der „Fönwelle“ Dieter Thomas Kuhn wusste Angelika Geiger zu berichten, wie die auftoupierten Brusthaare auf die „Glatze“ kommen. Ebenso kennt sie die gestylten Hardcore-Fans, die sich die erste Reihe erkämpfen und plaudert aus, dass ihr „Chef“ zum Konzert bei Bärbel nach Leimersheim kommen werde. Von den dargebotenen Tänzen orientierte sich nur der von Aqua Gallina wirklich nah am Motto der Kampagne. Sie setzten in quietschbunten 70er-Jahre-Kostümen die Hits von Jürgen Drews gekonnt tänzerisch in Szene, ließen auf einem Fahrrad ein Mädchen daherkommen oder bauten ein Schloss in die Luft. Trainiert wird Aqua Gallina von Sabine Wettstein.

Dass Christian Laveuve der aktuelle Prinz ist, hinderte ihn nicht daran, auf der Bühne zu stehen, ganz im Gegenteil lieferte diese Tatsache einige Steilvorlagen. Zusammen mit Patrick Schardt als Duo Limbo John kündigten sie alte Witze, dumme Sprüche und miese Lieder an. Klamauk und spitze Pointen garniert mit Musik trifft es besser. Nach einigen stilistischen Verirrungen landen Limbo John bei dem was sie können: Sie sind die erste und letzte Happy-Music-Coverband. Sie vermuteten, dass der Faschingsausschuss wegen einer Spende an den Kulturkreis für dessen Halle als Mutter Teresa der Lämerscher Vereine in die Geschichte eingehen möchte. Wunderbar, wie sie skizzieren wie der Fasenachtsvorsitzende Huber mit dem Kulturkreisvorsitzenden Huber die Scheckübergabe bespricht. Udo Jürgens war Österreicher, Costa Cordalis Grieche, Roger Whittaker ein Ire, Roberto Blanco ein Kubaner, stellten sie fest. Deshalb orakeln sie, dass der nächste Schlagerstar ein Syrer sein könnte. Auf die Frage, ob dies die Leute seien, die ins Land kommen und sich nicht benehmen könnten, kommt prompt die Antwort: „Nein, das sind die Badenser am 1. Mai“.

Traditionell den Abschluss der Prunksitzung machte die Trachtengruppe des Förderkreises für Heimat- und Brauchtumspflege, die mit einem Charleston begeisterten, der von Melanie Ochsenreither und Dorkas Winter einstudiert wurde. Zum großen Finale präsentierten sich die Mitwirkenden nochmal vor dem von Alois Huber und seiner Crew gestalteten Bühnenbild.

Die Prunksitzung war abwechslungsreich und man fühlte sich gut unterhalten, so Stimmen aus dem Publikum und einige Neckereien über die Nachbarn gehören dazu. Aber diese waren sparsamer dosiert, als in den letzten Jahren.

Die Wasserhinkelfasenachter bedanken sich beim Fotozirkel für die Bereitstellung der Bildergalerie.

 

Krönungsball

Christian II. und Claudia I. sind Regenten über die Wasserhinkel

Claudia Deubig und Christian Laveuve sind das Prinzenpaar der aktuellen Kampagne der Lämerscher Wasserhinkelfasenacht. Sie entstiegen am Samstag beim Krönungsball im Schein eines Saalfeuerwerks einer Jukebox und präsentierten sich der Öffentlichkeit.

Bevor sich die närrischen Hoheiten zeigen durften, wurde das Publikum mit Hinweisen zum Prinzenpaar versorgt. Die Sitzungspräsidenten Patrick Schardt und Michael Huber moderierten als Prinz Patze von Vorvorgestern und Schlagerstar Mandy Berger passend zum diesjährigen Motto eine Schlagerparade und jeder ihrer Interpreten durfte einen Hinweis geben. Diese Hinweise waren jedoch so allgemein oder aber so speziell gehalten, dass sie für niemanden im Saal hilfreich gewesen sind. Erst als Huber wieder in seine gewohnte Rolle geschlüpft war, wurden die Tipps konkreter.

In der Thronrede gestanden Prinz Christian und Prinzessin Claudia ihre Nervosität, die sie sich kaum anmerken ließen. Seit Jahren sind beide mit der Fasenacht verbunden, die Prinzessin in den Garden und der Prinz als Elferrat und Akteur in Showbeiträgen und witzig-spritzigen Zwiegesprächen.

Die Krönungszeremonie wurde vom Elferrat und den Gardetänzen der Dancing Girls sowie der Prinzengarde umrahmt. Der Krönungsball war sehr gut besucht und bei der Musik des Duos Wolfgang & Harry kam schnell eine schöne Atmosphäre auf. In Tanzpausen unterhielten die Showtanzgruppen Step by step und Kir Royal des TSC Rülzheim sowie der Original Anton aus Tirol. (zir)

 

Rathaussturm

Wasserhinkelfasenachter nehmen Rathaus ein

Rathaussturm
Rathaussturm

In den vergangenen Jahren konnte sich Ortsbürgermeister Matthias Schardt nach den närrischen Amtsenthebungen durch die Wasserhinkelfasenachter stets in die Vorbereitung seiner Beiträge stürzen. Wie er während seiner angekündigten fasenachtlichen Pause die Zeit nutzen könnte, trieb ihn in seiner Rede um. Urlaub, Krankenhausaufenthalt, Lotsendienst in Kuhardt, Holzbeere stutze und alla-hopp in Rülzheim putzen sind die Alternativen. Herrlich anzuhören waren die ironiegeladenen Superlative, mit denen Leimersheim aufzuwarten hat.

Aufgefordert, das Rathaus zu räumen, wurde Schardt natürlich vom Sitzungspräsidenten Michael Huber, der vom Elferrat, den vier Garden des Turn- und Gymnastikvereins, der Sitzungskapelle und angesichts des milden Klimas von vielen Zuschauern den Rücken gestärkt bekam. Huber warb natürlich auch für die Veranstaltungen der anstehenden Kampagne, die unter dem Motto „Mit Herz und Hand ins Schlagerland“ stehen wird. Auf der Treppe des Rathauses wurden auch Laura Ochsenreither und David Klein, das Prinzenpaar der letzten Kampagne, verabschieden. In der Abschiedsrede empfahl sich David für die nächste Kampagne, während er von Laura umgehend in de Realität zurückgeholt wurde. (zir)

 

Wir nehmen Abschied

von Toni Schaaf und Ulrich Wingerter

Abschied

Am Heiligabend haben wir zwei Fasenachter verloren. Toni Schaaf und Ulrich Wingerter, beide langjährige Mitglieder des Faschingsausschusses und Elferräte, sind plötzlich verstorben. In ihrer langen Vereinszugehörigkeit , in der beide über viele Jahre aktiv mitwirkten, haben Ulrich Wingerter und Toni Schaaf durch das Einbringen ihrer Persönlichkeit, ihrer Ideen und ihres Engagements die Lämerscher Fasenacht und den Verein geprägt und maßgeblich mit gestaltet. Sie haben sich in besonderer Weise verdient gemacht.
Wir nehmen Abschied von unseren Freunden und sprechen den Hinterbliebenen unsere tiefe Anteilnahme aus.

In stiller Trauer
Die Lämerscher Wasserhinkel Fasenachter