Die Gemeinde Leimersheim, ihre Vereine und Bürger, bereiten sich seit September 2008 auf eine ganz besondere Jubiläumsfeier vor:
Im Jahr 2011 jährt sich zum 200. Mal eine der bedeutendsten Schmuggel-Affären in der Pfalz in französischer Zeit. Für uns heute unvorstellbarer Ausdruck unserer Vergangenheit: Als der Rhein noch Staatsgrenze war und verfeindete Truppen sich gegenüberstanden; als Baden und Pfalz mehr als Wasser noch die Konfession und die Staatszugehörigkeit trennte; als französische Truppen in Jockgrim und Leimersheim stationiert waren und wir Pfälzer – wie so oft in unserer Geschichte – von einer fremden Macht regiert wurden.
Die Schmuggler-Affäre vom November 1811 zeugt aber auch von den ärmlichen Verhältnissen, in denen unsere Vorfahren in Leimersheim lebten, in Jahrzehnten, als ein beachtlicher Teil der Landbevölkerung auswanderte und in Nordamerika, zum Teil aber auch in der Ukraine!, ihr Glück und bessere Lebensbedingungen zu suchen.
Wenn wir heute, 200 Jahre später, ein großes Dorffest im Gedenken an diese Ereignisse
feiern wollen, dann in Respekt und Achtung des Schicksals der Männer und Frauen, die nicht
das Glück hatten, in einem geeinten Europa der Nachbarschaft und Zusammenarbeit leben
zu dürfen; in einem Europa, das trotz wirtschaftlicher Krisensituationen das friedlichste,
sozialste und humanste Europa ist, das es je gab.
Wir wollen aber auch unsere Verbundenheit über die (ehemaligen) Grenzen hinweg feiern:
Mit unseren badischen und französischen Nachbarn, die mit uns eine gemeinsame
Geschichte und eine gemeinsame Zukunft haben!

Leimersheim, im September 2009
Matthias Schardt
(Ortsbürgermeister)
Das Schmugglerfest wird gefördert durch Pamina 21 und interreg