Kampagnenrückblick 2013

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Prunksitzung

250 Akteure ließen zum Jubiläum die Fasenacht hochleben

Prunksitzung 2013

Mit einem sechsstündigen närrischen Feuerwerk feierten die Lämerscher Wasserhinkelfasenachter ihr Doppeljubiläum und sich selbst. Die frisch renovierte, ausverkaufte Halle und das Bühnenbild von Alois Huber boten dazu den angemessenen Rahmen und das Publikum ging gut mit. Einige der rekordverdächtigen 250 Akteure auf der Bühne waren schon in den Anfangsjahren der Kulturkreisfasenacht vor 33 Jahren dabei. In Hochform zeigten sich die Sitzungspräsidenten Michael Huber und Patrick Schardt. Nach dem Einmarsch der Garden, des Elferrates und des Prinzenpaars Julia I. und Marco I. erschallte unter der Leitung von Thomas Greiner die neue Hymne der Lämerscher Fasenacht, bei deren Refrain bald die ersten Zuschauer einstimmten.

Mit Feuereifer bei der Sache waren die Sternschnuppen mit ihrem Gardetanz, den sie unter der Leitung von Klara Mika einstudiert haben. Als künftige Prinzessin empfahl sich Katharina Dannenmaier, die über einige der bisherigen Prinzenpaare lästerte. So sollte man für die Prinzen einen Tanzkurs voraussetzen. Auch an ihren künftigen Prinzen stellt sie hohe Ansprüche, bringt sie doch viele eigene Qualitäten mit. Anschließend schwangen die Dancing Girls unter der Leitung von Jacqueline Ochsenreither das Tanzbein. Bei der ersten Stimmungsrunde durfte das Publikum zu einem Dieter-Thomas-Kuhn-Medley, gespielt von der Sitzungskapelle des Musikvereins, auflockern. Im Sinne des Märchens von den drei kleinen Schweinchen erzählte die Frauengemeinschaft in ihrem Beitrag von drei Dörfern, die eine Veranstaltungshalle zu sanieren haben.

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Das „Wasserhinkel“ Roland Ziemer hat beobachtet, dass einige Bauern den Maiswurzelbohrer per Hand eingesammelt haben. Die meisten soll Fritz Schardt gefangen haben, denn ein Weizen- oder Zuckerrübenlabyrinth wären nicht wirklich gute Alternativen. Als drei Clowns vom Zirkus Renz präsentierten Hanne Wünschel, Claudia Rösner und Paul Schardt mit viel Herzblut die Lieder „Theater“ und „Oh mein Papa“. „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ hieß es bei der hellwachen Kindertrachtengruppe, die in ihrem Träumen nach dem Sandmann noch von Monstern verfolgt wurden. Zur Rettung von St. Gertrud erfinden die Messdiener einen Gottesdienstroboter, der zu Zeiten der Pfarreiengemeinschaft immer bereitsteht.

Schon wenige Monate nach der Primiz von Dominik Geiger sehen sie ihn als künftigen Papst, der von Theo Geiger in Leimersheim eine Sommerresidenz gebaut bekommt. Unter der Regie von Stephanie Leibel und Jacqueline ließ „Dance Attack“ die Bühne beben. Der Bänkelsänger Paul Schardt stellte fest, dass die neue Lüftungsanlage auf der Halle aussehe, als sei ein Ufo gelandet und sie nur für Hugo Dörrler benötigt wurde, dem als einzigem zugestanden wird, in der Halle zu rauchen. Er spielt mit dem Gedanken, sich auf YouTube zu präsentieren, kommt jedoch zu dem Schluss, dass ihm der Applaus der Leimersheimer lieber sei, als eine Milliarde Klicks.

Das Fasenachts-Urgestein, das schon seit der ersten Prunksitzung vor 33 Jahren dabei ist, durfte die Bühne erst nach einer Zugabe verlassen. Viel Beifall erntete die Prinzengarde für ihren schmissigen Gardetanz, einstudiert von Klara Mika. Zum Auftakt der zweiten Hälfte ließ Dance Attack die 80er Jahre aufleben, einstudiert haben Stephanie Leibel und Jaqueline Ochsenreither den flotten Showtanz. Patrick Schardt und Christian Laveuve brachten sich als Möchtegern-Prinzenpaar ins Gespräch, wobei das Format und die Aufmachung der „Prinzessin“ an Cindy aus Marzahn erinnert. Sie verstehen es, jeden sich aufdrängenden Reim zu vermeiden und ziehen die Fasenacht mit ihren aktuellen und ehemaligen Akteuren süffisant durch den Kakao. Buhrufe ernten sie für den Vorschlag, den Bänkelsänger in den Ruhestand zu schicken.

Zum Faschingsjubiläum bot die Tanzgruppe des Faschingsausschusses unter der Regie von Sabine Wettstein in ständig wechselnden Kostümen ein „Best of“ mit Ausschnitten mehrerer Tänze der letzten Jahre. Noch ein Jubiläum: Die Kellnertruppe von Gesang- und Musikverein ist zum 11. Mal bei den Prunksitzungen dabei. Sie glossierten, dass die guten Wirte des Ortes durch die Kuhardter abgeworben würden und die unansehnliche Wand am Fußballplatz, die sie mit der Berliner Mauer verglichen. Die „Kellner“ wirkten auch bei der vom Musikverein gespielten Stimmungsrunde mit. Die Prinzengarde, trainiert von Sarah Geiger und Klara Mika, begeisterte mit dem Musical „Mamma Mia!“ mit Gangnam Style-Einlage zu der sie spontan das Prinzenpaar einbezog.

Matthias Schardt brachte als griechischer Aushilfskellner, der beim Ausräumen vergessen wurde, machte einen Abgesang auf den letzten Hallenwirt. „Mit Wasser hoscht in Lämersche immer Spaß“ stellte er fest, denn nach dem Wasserschaden und einem Jahr Hallensanierung stand kurz vor der Eröffnung wieder Wasser im Keller. „Nun also das Ganze von vorn“, war seine Reaktion. Er berichtete von den Planungen zum Kulturhaus im sexy, aber reichen Rülzheim, den Anwohnern, die zu Wutbürgern wurden und wie sich Bürgermeister Hör vor ihnen schützt. Urlaubsfeeling verbreitete die Trachtengruppe, die auf die angesagten Hits des vergangenen Sommers tanzte. Einstudiert wurde der Beitrag von Melanie Ochsenreither und Dorkas Winter. Beim großen Finale ließen die Wasserhinkel-Fasenachter die Bühne nochmal erbeben.

 

Krönungsball

Julia und Marco regieren die Wasserhinkel-Fasenachter

Krönungsball 2013

Julia I. und Marco I. sind das 22. Prinzenpaar in der 33. Kampagne der Lämerscher Wasserhinkelfasenacht. Mit bürgerlichem Namen heißen die Tollitäten der Doppeljubiläumskampagne Julia Schwab und Marco Lacher. Der Krönungsball war sehr gut besucht. Bevor das neue Prinzenpaar vorgestellt wurde, machte es der Sitzungspräsident Michael Huber noch einmal spannend. Er gab zunächst das Parkett für die Garde Dance Attack frei, die einen unter der Leitung von Jacqueline Ochsenreither einstudierten Tanz darbot. Danach gab Huber einige Tipps auf das Prinzenpaar. Einige Gäste im Saal ahnten daraufhin schon, wer „es“ denn sei.

Von der Prinzengarde wurden Prinzessin Julia I. und Prinz Marco I. während einem brillanten Feuerwerk in den Saal geleitet. Die Beiden sind auch im Privatleben ein Paar. Bei der Vorstellung des aus Kuhardt stammenden Prinzen hob Huber heraus, dass er als Malerhandwerksmeister an der rechtzeitigen Fertigstellung der Halle maßgeblich beteiligt war. Die Prinzessin tanzte bis vor einigen Jahren in den Garden. In ihrer Thronrede nahmen die Tollitäten die Herkunft des Prinzen aus der „Lieblingsnachbargemeinde“ der Leimersheimer selbst auf die Schippe.

Die Prinzengarde tanzte unter der Leitung von Klara Mika zu Ehren des Prinzenpaares. Zum Jubiläum hatten die Wasserhinkel mit dem Defilee fast aller bisherigen Prinzenpaare ein besonderes Schmankerl parat. Die meisten davon traten in den Roben ihrer Regentschaft auf. Ortsbürgermeister und Fasenachter Matthias Schardt stellte sie zusammen mit Huber kurzweilig mit einigen Schlaglichtern der jeweiligen Kampagne und des Weltgeschehens vor. Einstudiert von Sabine Wettstein präsentierten sie eine Polonaise. In einem weiteren Showbeitrag begeisterte das Tanzpaar Jacqueline Stadler und Waldemar Feidenheimer. Für ein rundes Ballvergnügen sorgte das Duo Wolfgang und Harry. (zir)

 

Rathaussturm

Selbst der Regen konnte am Sonntagmorgen die Lämerscher Wasserhinkelfasenachter nicht von ihrem Sturm auf das Rathaus abhalten.

Vor dem Rathaus erwarteten schon zahlreiche, zumeist beschirmte Menschen auf die Narren, als pünktlich um 11.11 Uhr die vier Garden des Turn- und Gymnastikvereins, der Elferrat und das Prinzenpaar der vergangenen Kampagne Petra und Michael Jedral dort aufmarschierten. Dem Wetter war eine Programmänderung geschuldet. Gleich zu Beginn durften die Sternschnuppen und die Dancing Girls tanzen, damit sie bald wieder in ihre Jacken und unter die elterlichen Regenschirme schlüpfen konnten. Mit launigen Worten verabschiedete der Sitzungspräsident Michael Huber das Prinzenpaar. Das „alte“ Prinzenpaar, Petra und Michael Jedral, verabschiedete sich mit einem gereimten Streifzug durch ihre Kampagne, wobei sie auch einige kleine Pannen glossierten.

Bürgermeister Matthias Schardt hatte die zündende Idee für die Fasenacht der Zukunft: Die Fasenachts-App für das iPhone und iPad. So könnte jeder von zu Hause die Fasenacht miterleben und es wäre unwichtig, ob bis zur Kampagne die Sanierung der Sport- und Freizeithalle abgeschlossen ist. Die Rede Schardts begeisterte die Zuschauer, dennoch musste er sich der närrischen Übermacht geschlagen geben. Der Musikverein sorgte mit der richtigen Stimmungsmusik immer wieder dafür, dass sich die Akteure und Zuschauer warmschunkeln und -klatschen konnten.

Nach der Übergabe des Schlüssels nahmen die Wasserhinkelfasenachter das Rathaus sogleich ein. Huber verkündete, dass der Silberstreif der rechtzeitigen Fertigstellung der Halle immer breiter werde und sagte die Termine der bevorstehenden Jubiläumskampagne an. (zir)