LEIMERSHEIM: Beim Neujahrsempfang das Schmugglerfestjahr eröffnet
"Riwwer un niwwer - das Grenzgängertum am Rhein" wird der Titel der Schmugglerausstellung sein, die am 16. Juni eröffnet wird. Dies waren auch die Worte, mit denen Ortsbürgermeister Matthias Schardt am Abend des 1. Januar den Neujahrsempfang und damit das Festjahr eröffnete.
So bezeichnete er auch das Verbessern der Kontakte nach Baden und ins Elsass als wunderbare Aufgaben für das Jahr 2011. Zum gemeinsamen Neujahrsempfang von politischer Gemeinde, Kirchengemeinde und Kulturkreis begrüßte Schardt viele Menschen, die Leimersheim durch ihr Engagement prägen und Ehrengäste aus der Politik und Wirtschaft. Besonders herzlich begrüßte er André Raymond Weschler aus Roeschwoog/Elsass, der mit seinen Recherchen zur Schmuggleraffäre den Anstoß zum Schmugglerfest gab.
Anton Kuhn stellte das von ihm verfasste neu erschienene Buch zur Schmuggleraffäre vor. Er bezeichnete die Affäre als ein schlimmer Vorfall, der Leimersheim geprägt und getroffen hat. Er legte dar, dass er als Historiker das damalige Geschehen nahe bringen will, als Ergänzung der Ortsgeschichte aus der Zeit, als Leimersheim ein französisches Dorf war. Schardt dankte Anton Kuhn, den er als stellvertretenden Zeitzeugen bezeichnete und dem mit der Gesamtherstellung betrauten hw-studio Hans Weber im Namen der Gemeinde.
Das erste Exemplar des Buches überreichte er an André Raymond Weschler.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Reiner Hör zeigte sich beeindruckt über das hohe Niveau, das in Leimersheim immer wieder geboten wird. Er sagte." In Leimersheim tut sich was, in Leimersheim bewegt sich was" und er freue sich aufs Schmugglerfest.
Michael Huber, Vorsitzender des Kulturkreises sagte, 2011 soll das Festjahr der Leimersheimer Bürger werden, die mit Freude die Veranstaltungen durchführen und die Gäste willkommen heißen.
Er machte Appetit auf die Highlights des Schmugglerjahres: die Schmugglerführungen, das Festspiel auf der 22 Meter breiten Freilichtbühne, die und Schmugglerausstellung die Festwochenenden mit den elsässischen, badischen und pfälzischen Dörfern mit ihrem regionentypischen Angebot entlang der Festmeile, einem Bauernmarkt und einem zusätzlichen Paminafest. Huber zitierte aus dem Grußwort Schardts zum Fest, dass es in Respekt und Achtung des Schicksals der Männer und Frauen, die nicht das Glück hatten, in einem geeinten Europa der Nachbarschaft und Zusammenarbeit leben zu dürfen, in einem Europa, das das friedlichste, sozialste und humanste Europa ist, das es je gab.
Der katholische Pfarrer Hubert Trauth und der evangelische Presbyter Rainer Übel erteilten gemeinsam den Segen zum Neujahrstag. Trauth wies zum Welttag des Friedens darauf hin, wie fragil dieser ist, Übel trug Gedanken zum neuen Jahr von Jörg Zink vor.
Die Brüder Dr. Clemens und Horst Kuhn umrahmten diesen besonderen Neujahrsempfang an der Klarinette und dem Piano hauptsächlich mit Melodien, die um das Jahr 1811 komponiert wurden, der Zeit, zu der sich die Schmuggleraffäre zutrug. (zir)